Jahresbericht 2013
Jahresbericht 2013
des Vorsitzenden Dr. Heinz-Walter Knackmuß
auf der ordentlichen Mitgliederversammlung
des Förderkreises
zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V.
am Samstag, den 21.06.2014 um 11:00 Uhr
1. Begrüßung
Liebe Mitglieder und Freunde des Förderkreises. Ich begrüße Sie zur ordentlichen Mitgliederversammlung in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche. Ich begrüße besonders herzlich den Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Martin Gorholt, Pfarrer Andreas Buchholz, Prof. Hans Müller, die Mitglieder des Vorstandes und der Kassenprüfungskommission. Seien Sie alle herzlich willkommen.
Die Bundesgartenschau hat 2013 mit unzähligen Beratungen ihre Schatten vorausgeworfen. Sie erinnern sich sicher, dass die Projektentwicklerin Angela Wuschkow dem Kuratorium am 25.05.2013 einen Bericht über die Vorbereitung zur BUGA im kirchlichen Bereich hier gegeben hat. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit waren die Kirchenwege im Havelland. Das ist alles nun in Sack und Tüten, denn es muss ja alles gedruckt und verbreitet werden. Die Weinbergkirche wird das Zentrum der kirchlichen Aktivitäten zur BUGA sein. Aber wenn die Statistiker mit einem täglichen Touristenstrom von 20.000 Menschen allein für Rathenow rechnen, können Sie davon ausgehen, dass auch viele Menschen die Sankt-Marien-Andreas-Kirche besuchen werden.
2. Säulensteine
Die Spenden für den Wiederaufbau der Kreuzgewölbe im Chorraum gehen ungebremst weiter. Wir nähern uns jetzt der Zahl 8000 Säulensteine, die einem Spendenaufkommen von 40.000,00 € entspricht. Und 40 ist ja eine heilige Zahl, wie Sie alle wissen. Natürlich spenden die Menschen nicht nur Säulensteine.
Thomas Otto (links) kam am 19.04.2013 mit
der Klasse 7c der Bruno-H.-Bürgelschule Rathenow
in die Kirche
Es gibt ja auch Bausteine, Rautenfenster und Stifterbriefe, sodass jeder nach seinem Geschmack ein Spendenbereich für sich finden kann.
Ich möchte mich bei Ihnen und allen kleinen großen Spendern ganz herzlich dafür bedanken. Es ist nicht überall so in der Bundesrepublik, dass die Menschen so viel für ihr Gotteshaus spenden. Manche Gemeinden sind natürlich unermesslich reich, aber davon kann bei uns nicht die Rede sein. Wir freuen uns als Gemeinde, wenn wir keine Schulden haben.
3. Gespräch mit dem Staatssekretär Gorholt
Am 23.07.2013 fand im Kulturministerium in Potsdam ein Gespräch mit dem Staatssekreär Martin Gorholt und seinem Mitarbeiter Stefan Mieth statt, weil der Staatssekretär auf der ordentlichen Mitgliederversammlung 2013 eine Unterstützung des Wiederaufbaus angedeutet hatte. Pfarrer Andreas Buchholz und der Vorsitzende des Förderkreises nahmen an dem Gespräch teil.
von links: Stefan Mieth, Pfarrer Andreas Buchholz, Staatssekretär Martin Gorholt
und Dr. Heinz-Walter Knackmuß nach dem Gespräch im Büro des Staatssekretärs
( im Hintergrund ein Gemälde von Michael Student)
Dem Staatssekretär und seinem Mitarbeiter waren das Schreiben des Landesamt für Bauen und Verkehr vom 01.09.2008 an die Stadt Rathenow unbekannt, in dem es heißt: “Ihrem Antrag auf Förderung des Daches inkl. Einbeziehung der Dachkonstruktion und Einbau des fehlenden Kreuzgewölbes im Bereich des Mittelschiffes und Chorraumes der St.-Marien-Andreas-Kirche wird ausnahmsweise zugestimmt. Begründung: Grundlage für die Erneuerung des Daches und der Dachkonstruktion ist aus statischen Gründen die Erneuerung des Kreuzgewölbes im Bereich des Mittelschiffes und des Chorraumes…..“ Das war natürlich bedauerlich, denn aus statischen Gründen war schon 2008 dem Wiederaufbau der Kreuzgewölbe im Chorraum vom damaligen Landesamt für Bauen und Verkehr eine Zustimmung erteilt worden. Der Staatssekretär teilte am 16.09.2013 mit, dass sowohl das kirchliche Bauamt als auch das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologische Landesmuseum keine Notwendig sieht, die Kreuzgewölbe wieder aufzubauen. Der Nachweis müsste durch ein statisches Gutachten und durch die Erarbeitung einer Gesamtkonzeption erfolgen. Dieses statische Gutachten lag dem Landesamt für Bauen und Verkehr 2008 schon vor und deshalb hat es so entschieden. Ebenso gab es eine Gesamtkonzeption für den Wiederaufbau und die Nutzung der Sankt-Marien-Andreas-Kirche.“ Unglücklich war an allem der Termin des Gesprächs am 23.07.2013, denn erst am 23.10.2013 konnte das Gespräch mit dem Leiter des Kirchlichen Bauamtes Matthias Hoffman-Tauschwitz, dem Mitarbeiter des Kirchlichen Baumamtes Jürgen Kübart, dem Architekten Dr. Achim Krekeler sowie der Kirchengemeinde und dem Förderkreis geführt werden. Im Protokoll dazu heißt es, dass die Kirchengemeinde die Rekonstruktion des Innenraum wie vor 1945 haben wollte. Dazu sollte ein Innenraumkonzept erarbeitet werden.
4. Neue Treppe
Am 25.05.2013 konnte im Turm eine Metalltreppe für den Aufgang ins Kirchendach errichtet werden. Damit können Kontrolleure ganz einfach die Kreuzgewölbe unter dem Kirchendach besichtigen und ausgewählte Besucher auch mal die Struktur der Kreuzgewölbe von oben betrachten.
Schlossermeister Lutz Hanisch (oben) und
Heiko Burmeister auf der neue Treppe
5. Besucher
5.1. St. Nikolai in Eilenburg
Es hat uns sehr gefreut, dass eine ganze Gemeindegruppe vom Förderverein zum Wiederaufbau der Evangelischen Stadtkirche St. Nikolai aus Eilenburg e. V. hier in der Kirche war und die wiederaufgebauten Kreuzgewölbe bewundert hat. Die Gemeinde in Eilenburg, die ähnlich wie in Rathenow die Zerstörung ihrer Stadtkirche St. Nikolai noch in den letzten Kriegstagen hinnehmen musste, hatte im Internet über den Wiederaufbau der Kreuzgewölbe 2010 in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow gelesen und kam nun, um sich das Wunder selbst anzuschauen. Es ist eine herzliche Einladung nach Eilenburg an unsere Gemeinde ergangen. Der Bäckermeister Bernd Holz aus Eilenburg verschenkt in der Vorweihnachtszeit an den Förderverein kleine wohlschmeckende Gewölberippensteine aus Pfefferkuchenteig.
Am 16.03.2013 war der Vorstand in Rathenow angereist und am 14.09.2013 kamen 45 Gemeindemitglieder zu einem Ausflug nach Rathenow. In Eilenburg hat der Pfarrer Martin Rinckart gewirkt, der durch das Lied „ Nun danket alle Gott“ weltberühmt wurde.
Martin Rinckart
Nun danket alle Gott
mit Herzen, Mund und Händen,
der große Dinge tut
an uns und allen Enden.
5.2. Toes Pluijter-Hamminga
Zu der jährlichen Mitgliederversammlung im Mai 2013 war Toes Pluijter-Hammiga von unserer Partnergemeinde in Leek angereist.
Toes-Pluijter Hamminga mit Michael Schönberg
Trotz vieler altersbedingter Krankheiten wollte sie noch einmal nach Rathenow kommen, um sich vom Fortgang des Wiederaufbaus der Kirche persönlich zu überzeugen. Es war doch anstrengend für die 88jährige Toes Pluijter-Hamminga, den weiten Weg und die vielen Begegnungen zu verkraften, aber sie hat sich sehr gefreut.
6. Ausstellungen
Vom 01.04.- 30.06.2013 hat eine Malklasse an der Volkshochschule unter Heidi Lasch ihre Werke in der Kirche unter dem Titel „Farbe ist Leben“ ausgestellt.
Vom 06.07. - 01.09.2013 waren dann wieder die Rathenower Fotofreunde unter Leitung von Ulrich Nickel mit ihrer Ausstellung „ Rathenow im Wandel der Zeiten“ in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche.
Vom 07.09.- 03.11.2013 war der Maler Peter Schmidt mit seinen Werken in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche. Der Titel der Ausstellung hieß „ Die Farben der Heimat“.
Wie jedes Jahr konnten die Besucher im Advent 2013 (30.11.2013 -19.01.2014) die über 70 Weihnachtskrippen aus der Sammlung Dr. Knackmuß ansehen. Das erste Mal waren parallel dazu 12 Weihnachtskrippen aus der Sammlung in Ketzin ausgestellt. Die Ketziner nahmen Eintritt und schenkten davon dem Förderkreis einen kleinen Ansichtskartenständer, der jetzt am Büchertisch steht.
Still und leise hatte ich eine kleine Gesangbuchausstellung mit 12 Gesangbüchern in einer Nische der Kirche etabliert. Das Echo war umwerfend. Von allen Seiten wollte man mir Gesangbücher zukommen lassen. Es war ein Übermaß des Guten und ich musste doch in den meisten Fällen dankend ablehnen. Die Kapazitäten in der Kirche sind eben begrenzt.
7. Konzerte
Die wunderbare Akustik in der Kirche lockt natürlich viele Künstler an. Es gab unzählige Konzerte in der Kirche. Ich möchte nur eins davon besonders nennen, nämlich das Benefizkonzert der Musikschule am 28.08.2013 für die neue Schuke-Orgel. Das Konzert stand unter dem Motto „ Musikschulen öffnen Kirchen“ und fand unter der Schirmherrschaft der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg Prof. Dr. Sabine Kunst statt. Dabei kamen 750,00 € für den Wiederaufbau der Schuko-Orgel zusammen, wo für wir herzlich danken.
Am 26.05.2013 gab das Ensemble Concino unter Leitung von Carmen Dahlke eine Frühlingskonzert und am 07.07.2013 gastierte die Chorvereinigung „ Harmonie“ Hohennauen e. V. unter Leitung von Manfred Dehn im Rahmen des Jahresgottesdienstes für pflegende Angehörige in der Kirche.
8. Internetseite des Förderkreises 2014
Leider wurde die Internetseite des Förderkreises vom Anbieter 1 und 1 abgeschaltet. Es machte viel Mühe die Ursache dafür zu finden. Zu den Beiträgen auf der Internetseite hatten sich unbemerkt 240.000 Kommentare eingeschlichen, die Matthias Fischer in mühevoller Kleinarbeit entfernen musste, denn sie hatten die Internetseite so aufgebläht, dass sie der Anbieter abschalten musste. Matthias Fischer hat dann diese Möglichkeit der Kommentare ausgeschlossen und einen neuen Anbieter gefunden. Leider sind dabei viel Fotos verloren gegangen, die ich nun in einem sehr zeitaufwendigen Verfahren versuche, wieder einzustellen. Für Kontakte der Menschen, die dem Förderkreis etwas mitteilen wollen, stehen fast alle E-Mail-Adressen vom Vorstand in der Internetseite sowie Telefonnummern, sodass das immer möglich ist. Aus solchen Verfahren lernen wir natürlich auch.
9. Dank
Danken möchte ich natürlich dem Vorstand des Förderkreises und dem Kuratorium. Der Schatzmeister Wolfgang Krüger hält das Geld bei der Volksbank Rathenow auf dem Konto des Förderkreises fest und verwaltet es hervorragend. Siegfried Mertin, der Vorstandsvorsitzende und Mitglied im Kuratorium, hilft ihm dabei so gut er kann und er hat uns schon sehr unterstützt. Der Turmaufbau wäre ohne die Unterstützung der Volksbank Rathenow e G zu einem Fiasko geworden. Siegfried Mertin gibt seine Aufgabe als Kuratoriumsmitglied ab und legt sie in jüngere Hände. Vielen Dank für das Engagement und die gute Arbeit. Danken möchte ich auch den anderen Mitgliedern des Vorstandes Axel Teckemeyer, Kerstin Zink-Zimmermann und Gisela Rosenberg. An Christine Ermisch geht ein ganz herzlicher Genesungsgruß. Wir hoffen, dass sie bald wieder gesund wird. Sie hat die Gabe durch ihre Freundlichkeit ganz viele Menschen anzusprechen. Herrn Prof. Müller, der heute den Vortrag über die Marienkapelle gehalten hat und Kuratoriumsmitglied ist, könnte ich immer wieder drücken, weil ich mich so freue, dass er wieder gesund ist. Und Pfarrer Andreas Buchholz danke ich für sein unermütliches Engagement für den Wiederaufbau der Kirche. Mit der Ausstellung über die Jüdischen Nachbarn in Rathenow hat er wieder so einen Glanzpunkt für die Kirche geschaffen. Ich möchte heute meinen Dank an die Mitglieder des Förderkreises damit verbinden, dass es mir immer noch vorkommt wie ein Wunder. 18 Jahre besteht der Förderkreis jetzt und die Menschen spenden nach wie vor für dieses Kleinod norddeutscher Backsteinkunst. Meine Frau und ich waren 2014 in den USA, wo man ja auch sehr wissenschaftsgläubig ist. Für viele Menschen auch bei uns ist die Schöpfung nur Evolution und Gott ein Erfüllungsgehilfe für unsere Wünsche. Dabei kann der Mensch nicht mal einen Grashalm nachbauen. Wer denkt, die Welt sei nur das, was die Wissenschaft beschreibt, geht am richtigen Leben vorbei. Liebe ist eben nicht nur eine Hormonaktivität, Gut und Böse sind eben nicht nur frühkindliche Erziehungsfehler. Jeder der nicht mit Scheuklappen durch die Welt geht, weiß, dass Gott mehr ist. Ich glaube fest daran, dass ohne Gottes Segen dieses Bauwerk nicht so hätte wieder aufgebaut werden können und wir wollen Gott auch weiter um diesen Segen bitten.
Ordentliche Mitgliederversammlung
21.06.2014
1. Begrüßung Axel-Teckemeyer
2. Andacht Pfarrer Andreas Buchholz/Kantorin Hanna Seefeld
3. Grußwort von Staatssekretär Martin Gorholt
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4. Jahresbericht des Vorsitzenden Dr. Heinz-Walter Knackmuß
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5. Bericht des Schatzmeisters Wolfgang Krüger
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6. Bericht der Kassenprüferin Sabine Wille-Bäckhausen
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